Altar beim Tauferinnerungsgottesdienst 22. September 2019
Wasserzeichen
Ein Wasserzeichen im Papier wird manchmal gesetzt, um die Echtheit der Herkunft und den Hersteller nachzuweisen oder um dem Papier etwas Werthaltiges zu geben. Gegen Licht gehalten, sieht man es leicht schimmern im Papier. Und egal, was später auf das Papier gedruckt wird – das Wasserzeichen bleibt immer erhalten.
Auch die Taufe ist eine Art Wasserzeichen: Sie ist das große Ja Gottes zu uns Menschen, auf das wir uns während unseres ganzen Lebens verlassen können. Das bleibt, egal, was uns später geschieht.
Am Sonntag haben wir in einem Gottesdienst, gemeinsam gestaltet von den beiden Pfarrerinnen Angelika Detrez und Anja Bode, die Erinnerung an die Taufe gefeiert, zusammen mit vielen Kindern und jungen Eltern, die zum Gottesdienst ins Gemeindezentrum gekommen waren.
Viele hatten ihre Taufkerzen mitgebracht, zusätzlich gab es Kerzen, die von der Gemeinde gestellt wurden. Sie gaben später ein wunderbar warmes Licht – zusammen leuchtend auf dem Altar. In einer Malaktion konnten die Kinder sich selbst und ihren Namen zeichnen oder schreiben. Die Bilder wurden dann in der Kirche aufgehängt.
Wer gemalt und seine Kerze bei Pfarrerin Bode an der großen Osterkerze entzündet hatte, erhielt noch einen Wassersegen von Pfarrerin Detrez auf die Hand. Ein „Service“, den auch viele ältere Gottesdienstbesucher in Anspruch nahmen. Schließlich hält eine Taufe das ganze Leben, so wie ein Wasserzeichen – und wie das Ja Gottes zu uns Menschen. Hauke Gerlof
Sonntag, den 10. Mai 2020 - Kantate
Manchen
hat es die Sprache verschlagen,
Gott.
Sie bringen keinen Ton heraus
erst recht kein Lied.
Das Leben
ist ihnen
über den Mund gefahren.
Sprachlos sind sie
wortlos
verschlossen
einsam
stumm.
Sie plappern auch nicht
oder schwätzen
schwingen keine Reden
dreschen
keine hohlen Phrasen
Wer ist dir fern
wer dir nahe?
Wir bitten Dich
für uns alle
um Harmonien des Verstehens
auch ohne Worte
um das Lied des Friedens
und
die Melodie
der Hoffnung
Singt dem HERRN ein neues Lied,
denn er tut Wunder! (Psalm98,1)
Singen sollen wir zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen!
Doch es wird uns gesagt: Das ist ansteckend in diesen Zeiten.
Was soll´s!
Dann singen wir eben auf Abstand
Drinnen und draußen
Unter der Dusche und beim Kochen
Bei der Arbeit und beim Spazierengehen
Alte und neue Lieder
Sie können nicht so gut singen?!
Seis drum!
Singen, summen und trällern Sie, denn Musik öffnet das Herz,
weckt die Sinne, lässt Gedanken und Gefühle auf Wanderschaft gehen.
Singen wir Gott zum Lobe und den Menschen zur Freude.
Du meine Seele, singe,
wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge
zu Dienst und Willen stehn.
Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.
Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet,
der hat das beste Teil,
das höchste Gut erlesen,
den schönsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.
Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht;
das weisen die Geschäfte,
die seine Hand gemacht:
der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer,
der Fisch unzähl'ge Herde im großen wilden Meer.
Gemeinsam im Gebet, Sonntag 26. April 2020
Gott,
Zu Dir beten wir
Weltweit bitten wir Dich
Um Hoffnung in dieser Zeit
Um Frieden
Um Heimat
Um Zukunft
Um Brot
Um Wasser
Um Heilung
Um Glauben.
Gemeinsam
Falten wir die Hände
Erheben wir die Arme
Als große Gebetsgemeinschaft
Rund um die Erde
Und wir wissen:
Du bist
Mitten unter uns
Gebet am 1. Sonntag nach Ostern
An Ostern, Gott
Hat sich die Welt für uns verändert.
Vor einer Woche haben wir davon gehört!
Doch wir sind viel mehr gebannt von dem, was momentan um uns her geschieht.
Die Veränderungen – sie machen uns Angst
Deine Nähe
Deine Erlösung
Veränderung durch dich – laß uns das spüren:
Verändere du uns, mache alles neu:
Unseren Glauben,
damit wir mit Überzeugung deiner Liebe Raum geben können.
Unsere Sehnsucht,
damit wir in dieser Welt in deinem Sinne handeln.
Unsere Hoffnung,
um sie mit anderen teilen zu können.
Unsere Begeisterung,
damit wir mit unseren Träumen vom Himmelreich nicht allein bleiben.
Unsere Lebensfreude,
damit wir anderen Kraft geben können.
Unser Gespür für Ungerechtigkeit,
damit wir die Finger in die Wunden der Welt legen können.
Unser Leben,
damit wir deine Herrlichkeit erfahren.
Amen
Ostersonntag Christ ist erstanden – er ist wahrhaftig auferstanden
Christ ist erstanden – dieser Ruf geht an Ostern um die ganze Welt.
Er verbindet alle Christen dieser Welt
in dem Staunen über den Stein, der weggerollt ist,
in der Freude über den Sieg der Liebe über den Tod,
in der Hoffnung auf ein neues Leben mit und in Gott.
Warum ich daran glaube?
Weil noch keine Finsternis das Licht ausgelöscht hat
Weil die verborgene Saat eines Tages aufgeht
Weil Wüsten zu blühen anfangen
Weil es wieder Maikäfer gibt
Weil Menschen sich lieben
Weil Musik mir eine neue Welt eröffnet
Weil ich jeden Tag über die Wunder der Natur staunen kann
Weil die Trauer milder wird und ich mich wieder freuen kann
Weil es Hoffnung gibt
.....
Gebet
Herr, unser Gott,
Du hast einen neuen Anfang gemacht, wo sich alles im Kreis dreht.
Du hast vom Leben erzählt, wo alles an den Tod glaubt.
Du hast uns gefunden, dort wo wir sind.
Laß uns aufstehen und das Leben suchen, das uns verloren ging.
Laß uns aufstehen und die Heiterkeit entdecken, die uns abhanden kam.
Laß uns aufstehen und die Liebe entdecken, die wir irgendwo liegen gelassen haben.
Lehre uns zu glauben, wenn uns die Angst lähmt.
Lehre uns zu hoffen, wenn uns die Verzweiflung packt.
Lehre uns zu vergeben, wenn wir Vergeltung fordern.
Lehre uns zu lieben, wenn der Hass unser Handeln regiert.
Lehre uns zu leben, wenn der Tod zu herrschen scheint.
Lehre uns zu beten, wenn wir nicht mehr weiterwissen.
Amen
Heute ist das Gemeindezentrum eine offene Kirche!
Für Groß und Klein gibt es zwischen 11.00 Uhr und 18:00:
Osterkerzen für zuhause, Andacht und Gebet für die Großen, Ausmalbild und Gebet für die Kleinen und eine kleine Osterüberraschung für alle
Karfreitag - Der Tod am Kreuz
Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.
Joh 3,16
Die Welt hat seine Nähe nicht ertragen.
Die Welt war seiner Offenheit nicht gewachsen.
Die Welt war blind für die Macht der Liebe.
So hat er in Jesus selbst unsere Schmerzen erlitten,
damit unsere Tage erträglicher würden.
Er hat unser Leid getragen,
damit wir es nicht mehr alleine tragen müssen und von seiner Last erdrückt würden.
Er ist unseren Tod gestorben, damit wir den Weg zum Leben finden.
Er ist unseretwegen einsam gewesen, verlassen von allen Menschen,
ausgeliefert und allein in der Stunde der Entscheidung.
Er hat sich für uns zum Verbrecher machen lassen, damit wir von aller Schuld frei wären.
Sein Tod ist der Sieg der Liebe.
Karfreitag zu feiern heißt, diesem Geheimnis ein Stück näher zu kommen.
Gott näher zu kommen und der Botschaft des Kreuzes, damit wir sie erkennen, aushalten, annehmen und für unser Leben fruchtbar machen.
Herr,
wir bringen all unsere Sorgen und Ängste vor dich,
all unsere Ungewissheit und Zweifel, all unsere Schmerzen und Wunden.
Wir denken an die vielen Toten, die dem Corona-Virus zum Opfer gefallen sind.
Wir denken aber auch an all die vielen anderen,
die in Kriegen und durch Gewalt umgekommen sind
und selten solche Aufmerksamkeit bekommen.
Wir denken an die Menschen,
die unter dem Kontaktverbot und der Ausgangsbeschränkung besonders leiden.
Aber wir denken auch an all jene, die schon immer isoliert und einsam gelebt haben
und von uns übersehen wurden.
Wir denken an all jene,
die sich derzeit aufopferungsvoll um die Kranken und Alten kümmern.
Wir denken aber auch daran, dass sie es auch schon vor Corona taten
und keinen Applaus erhielten.
Wir denken an jeden,
der sich nun einschränken muss und wegen des Shutdown vielleicht um seine Existenz bangt.
Wir denken aber auch an alle jene, die schon immer am Rande des Existenzminimums leben
und kaum Beachtung finden.
Herr,
wir denken an alle, die in und an dieser Welt leiden.
Schenke ihnen deine Hoffnung
und unser Engagement.
Amen
Gründonnerstag – Erinnerung an das letzte Abendmahl
In der Paul-Gerhardt Gemeinde ist es Tradition, an diesem Abend an langen Tischen im Gemeindezentrum ein Agapemahl zu feiern. Wir lesen gemeinsam die biblische Erzählung vom letzten Abendmahl, singen, beten, lauschen Musik und Worten und teilen miteinander Brot und Wein/Traubensaft Käse und Fladenbrot und leckeren Salaten, die viele mitbringen.
Wir laden sie ein, gemeinsam dieser Tradition zu folgen – nur eben mal anders!
Teilen Sie Brot und Kelch und vielleicht eine Frankfurter Grüne Soße mit Fladenbrot in häuslicher Gemeinschaft. Sie können dazu in der Bibel bei Matthäus, 26, 17-30 die Geschichte vom letzten Abendmahl lesen und Musik hören oder singen und beten.
Um 19:30 Uhr läuten die Glocken zum gemeinsamen Gebet mit Kerzen im Fenster, um ein Lichternetz der Hoffnung zu spannen.
Gebet:
Gott,
wir vermissen in diesen Tage so vieles: den Besuch unserer Lieben, Treffen mit Freunden, Sorglosigkeit und Ostervorbereitungen, sogar den Trubel bei den Einkäufen, wenn wir in schweigenden Schlangen vor den wenigen geöffneten Läden stehen.
Wir vermissen Nähe, Gemeinschaft, auch die Gemeinschaft in unserer Gemeinde.
Uns wird bewusst, wie viel uns das bedeutet - zwei Meter Abstand können viel sein.
Uns wird bewusst, wie viel uns sonst geschenkt ist.
Doch so verunsichert und alleine wir uns auch fühlen du bist da.
Niemand und keine Macht der Welt kann uns von dir trennen,
eine Kontaktsperre gibt es bei dir nicht.
Im Abendmahl hat Jesus uns diese Verbundenheit mit Dir auf besondere Weise geschenkt.
Daran denken wir heute, wenn wir Brot und Kelch teilen.
Und wir bitten dich:
Für alle, die gefangen sind in den Nöten und Ängsten dieser Zeit.
Für alle, die Entscheidungen für die Zukunft dieser Welt und unseres Zusammenlebens treffen
Für die Kleinen und Großen dieser Welt, die du alle deine Kinder nennst.
Sei du bei uns allen mit deiner Barmherzigkeit und Liebe
Schenke uns Geduld, Zugewandtheit, Trost, Weitsicht und Hoffnung.
Sei Du uns nahe!
Amen